Donnerstag, 10. Januar 2013

Leben in alten Häusern




Außer am Tag des offenen Denkmals (meist im September) bekommt man nur wenig Einblicke in die denkmalgeschützten Gebäude hier in Ostfriesland. Die alten Backsteingebäude aus den vergangenen 500 Jahren sind oftmals auch im Inneren umsichtig restauriert und bieten tiefe Einblicke in die Wohnkultur vergangener Zeiten.
Die Räume hier im ehemaligen Armenhaus von Westerhusen (das Gebäude wurde von ca. 10 Jahren von Ulli und Astrid Noosten vorbildlich und mit großer Liebe zum historischen Detail restauriert) sind klein und gemütlich, die originalen Deckenbalken hängen für heutige Verhältnisse sehr niedrig, die Türen sind kaum 180 cm hoch.
Man kann sich die damalige Enge in den Wohnräumen gut vorstellen - in jedem der vier Räume im ehemaligen Armenhaus lebten Ende des 18. Jahrhunderts mehrere Personen, manchmal ganze Familien. Es waren die Ärmsten der Armen für die damals durch kirchliche und private Initiative Wohnraum geschaffen wurde. Jeder der vier Wohnräume besaß eine offene Feuerstelle, zwei Blockrahmenschiebefenster und eine unbelüftete Schlafbutze (Alkoven). Am Boden waren Backsteine auf dem gestampften Lehm in einfachen Mustern verlegt. Die Wände waren rau verputzt und mit Kalk gestrichen. Die Holzbalkendecken waren, wie auch heute wieder, graublau oder ochsenblutrot. Man verwendete damals Farben auf Leinölbasis.




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