Auf diesem Blog wollen wir die Sanierung des alten Bäckereigebäudes in Westerhusen dokumentieren. Die Bäckerei der Familie Busemann wurde 1803 als kleines Gulfhaus auf der Warf des ostfriesischen Dorfes Westerhusen erbaut. Ursprünglich war das Gebäude als Bauernhof konzipiert: ein klassischer ostfriesischer Gulfhof um 1800. Erst um 1850 wurde aus dem kleinen Bauernhof eine Bäckerei.
Dienstag, 11. Dezember 2012
Die Haustüre
Die Haustüre zum Alten Schulweg ist klein und zierlich geraten. Sie bildet den Zugang zum so genannten Düstergang: ein schmaler und recht dunkler Flur der entlang des Brandgiebels direkt in die Upkammer führt (die gute Stube - leicht erhöht über dem Kriechkeller). Dank des Oberlichts kommt etwas Tageslicht in den düsteren Flur. Die Schmuckleisten in Rautenform sind zeittypisch für Backsteinbauten um 1800. Sie bezeugen die schlichte Eleganz der ländlichen Backsteinarchitektur des Frühklassizismus. Im Bodenbereich bekommt die Türe noch einen schönen Sandsteinsockel.
Die Gartenseite
Montag, 10. Dezember 2012
Die Schiebefenster
Heute wurden bei Wind und Wetter die ersten Blockrahmenschiebefenster eingebaut. Sie werden nach alten Vorbildern aus dem späten 18. Jahrhundert bei unserem Tischlermeister Ode Wilberts in Hinte angefertigt. Auch die Haustüre mit Blockrahmen und kleinem Oberlicht (die klassizistischen Rauten!) stammen aus seiner Werkstatt. Die alte Bäckerei erhält allmählich ihr ursprüngliches Aussehen von 1803 zurück. Es fehlen noch die Muschelkalkfugen zwischen den Backsteinen und die dunkelgrünen Fensterläden.
Nach einem langen Arbeitstag nach Hause zu kommen und so große Fortschritte auf der Baustelle vorzufinden macht richtig Freude. Bannig good!
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Feierabend!
Feierabend in der gemütlichen Küche des ehemaligen Armenhaus von Westerhusen. Im Dezember sind die Sonnenstunden kurz und die Arbeitsstunden besonders lang. Dafür gibt es jetzt die ruhigen Abende am Kamin. Heel wat gemackelk!
Das neue Dach und die ersten Fenster
Viel ist passiert in den letzten Tagen auf der Baustelle der Alten Bäckerei. Die fleißigen Männer von Dachdeckermeister Theo Winterland haben ihre Arbeit fast vollständig beendet: die Dachflächenfenster im Stallbereich, die beiden Dachgauben, die Ausgleichslatten auf den alten Sparren, die Regenrinnen, und die neuen Tonziegel sind schon auf dem Dach. Es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten und dann ruht das alte Gulfhaus sicher und trocken unter einem neuen Dach. Die formschönen roten Tonziegel entsprechen den präzisen Vorgaben des Denkmalpflegers Jan Smidt vom Landkreis Aurich.
Tischlermeister Ode Wilberts aus Hinte hat gestern damit begonnen die ersten Fenster in die alte Bäckerei einzubauen. Die Fenster entsprechen historischen Vorbildern von anderen ostfriesischen Gebäuden aus der Bauzeit der alten Bäckerei (1803). Im Gegensatz zu den Bauherren von 200 Jahren können wir heute mit doppelt isoliertem Glas arbeiten und erreichen somit im Bereich der Fenster deutlich bessere Isolierwerte.
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