Dienstag, 30. Oktober 2012

Balkendecke und Kieferbohlen




Georg und Sascha vernageln seit zwei Tagen die langen Kieferbohlen auf die Deckenbalken. Ab 7.30h ertönt in Westerhusen ein rhythmisches Klopfen.
Erstmals seit den Entkernungsarbeiten können wir nun wieder im Bereich des Dachstuhls stehen. Die Wohnfläche wird durch den Ausbau des Daches fast verdoppelt: Platz für Schlafzimmer, Leseecken und zwei kleine Badezimmer.

Le Kärcher!


Mit einem starken Hochdruckreiniger säubert Holger die 200 Jahre alten Backsteine am Giebel der Alten Bäckerei. Flechten, Staub und Schmutz werden weggeblasen. Das Mauerwerk erstrahlt in einem ungewohnt satten Rotton. Und wenn dann erst die schönen Fugen aus Muschelkalk in der Sonne leuchten...

Die Alte Bäckerei im Abendlicht


Der Rohbau im letzten Licht des Tages. Morgen kommen die Dachdecker und verpassen der Alten Bäckerei ein neues Dach aus roten Tonziegeln.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Der Rohbau



Der Rohbau der Alten Bäckerei nimmt allmählich Gestalt an. Dier meisten historischen Fensteröffnung sind restauriert und das Mauerwerk muss jetzt nur noch ausgeflext und neu verfugt werden (schneeweißer Muschelkalk!). Die Backsteine werden mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und mit verdünnter Salzsäure "abgesäuert". Dadurch verschwinden viele Verunreinigungen und letzte Spuren von störendem Kalkmörtel.

Backsteine im Reichsformat

Die Industrialisierung ermöglichte den Transport von Baumaterialien über größere Strecken und die Lieferanten mussten austauschbar sein. So wurde 1872 in Deutschland per Gesetz das so genannte „Reichsformat“ für Ziegel (heute „altes Reichsformat“) eingeführt: 25 cm × 12 cm × 6,5 cm. Damit konnte ein Gebäude aus Mauerziegeln verschiedener Herkunft erbaut werden. Für staatliche Bauten war die Anwendung dieses Formats verbindlich. Für andere Gebäude war es wirtschaftlicher geworden, normierte Ziegel zu verwenden, also auch diese herzustellen. (Wikipedia-Artikel: Backsteine)

Die Ostfassade der Alten Bäckerei wurde um 1900 mit diesen Backsteinen im sog. Reichsformat gemauert. In diesem Bereich des Gebäudes haben wir es mit jüngeren und härteren Steinen zu tun. Auch wurde hier nicht mehr in Lehm gemauert, sondern mit einem recht harten Kalkmörtel. Um Teile dieser Fassade zu sanieren war es nötig das Mauerwerk abzubrechen, die Steine vom anhaftenden Mörtel zu befreien (Hammer, Meißel, Spachtel...) und dann wieder neu zu vermauern.

Die Balkenlage



Die Balkenlage im Vorder- und Hinterhaus der Alten Bäckerei ist fertig montiert. Zwei Tage stemmten und sägten und schraubten Georg und Holger die dicken Balken bis alles am rechten Platz lag. Was ne Arbeit!
Auf die Balkenlage kommt am Montag die untere Verbretterung ... und Dachdeckermeister Theo Winterland kann endlich loslegen. Die Alte Bäckerei bekommt eine neue Dacheindeckung. Die passenden Ziegel hierfür (Hohlfalz Tonziegel) werden festgelegt von dem erfahrenen Denkmalschützer Jan Smidt (Denkmalbehörde Landkreis Aurich).

Sonntag, 14. Oktober 2012

Die Nordfassade


Die Fassade am Alten Schulweg (Nordseite) ist inzwischen auch fertig gemauert. Holger, unser Experte für das Restaurieren historischer Backsteinmauern, hat hier ganze Arbeit geleistet. Danke!
In den nächsten Wochen wird das Mauerwerk mit Muschelkalk neu verfugt.
Unser Tischlermeister - Ode Wilberts - hat bereits die Fenster- und Türöffnungen ausgemessen und fertigt nun die neuen Blockrahmenschiebefenster und eine massive Blockrahmentüre. Die Alte Bäckerei (1803) wird dann zusammen mit den ehemaligen Armenhaus (1793) ein schönes Ensemble bilden.