Die Industrialisierung ermöglichte den Transport von Baumaterialien über
größere Strecken und die Lieferanten mussten austauschbar sein. So
wurde 1872 in Deutschland
per Gesetz das so genannte „Reichsformat“ für Ziegel (heute „altes
Reichsformat“) eingeführt: 25 cm × 12 cm × 6,5 cm. Damit konnte ein
Gebäude aus Mauerziegeln verschiedener Herkunft erbaut werden. Für
staatliche Bauten war die Anwendung dieses Formats verbindlich. Für
andere Gebäude war es wirtschaftlicher geworden, normierte Ziegel zu
verwenden, also auch diese herzustellen. (Wikipedia-Artikel: Backsteine)
Die Ostfassade der Alten Bäckerei wurde um 1900 mit diesen Backsteinen im sog. Reichsformat gemauert. In diesem Bereich des Gebäudes haben wir es mit jüngeren und härteren Steinen zu tun. Auch wurde hier nicht mehr in Lehm gemauert, sondern mit einem recht harten Kalkmörtel. Um Teile dieser Fassade zu sanieren war es nötig das Mauerwerk abzubrechen, die Steine vom anhaftenden Mörtel zu befreien (Hammer, Meißel, Spachtel...) und dann wieder neu zu vermauern.
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